Vorneweg: Ich sympathisiere mit keinem der beiden Vereine, bzw. durch meine Herkunft freue mich sehr wenn beide Mannschaften siegen – ich habe keinen besonderen Favoriten gehabt beim 257. Frankenderby.
Dass man seine (Fan-)Feindschaften auslebt ist in Ordnung, kein Ding, dass man in einem Derby auch Sprüche bzw. Gesänge bringt die sonst ein absolutes No-Go sind, lass ich mir ausnahmsweise auch eingehen. Was ich mir jedoch absolut verbitte sind Sachbeschädigungen an Dingen des Allgemeingutes oder fremder bzw. dritter Personen. So geschehen vor dem Spiel als eine U-Bahn vollgepackt mit Clubfans einen Feuerlöscher auf eine entgegenkommende U-Bahn warfen und zum einen die U-Bahn beschädigten, zum anderen die U-Bahn-Führerin verletzten. Das ist für mich unterhalb der untersten Schublade und leider immer wieder festzustellen bei einigen der ach so tollen Ultras vom FCN – sowas ist mit rein gar nichts zu rechtfertigen! Alleine aus diesem Grund hat es der FCN verdient eine solche Klatsche zu bekommen, wie sie bekommen haben.
Nickeliges Spiel
Das Spiel ist schnell erzählt: Viele kleinen Fouls und Unterbrechungen, meiner Meinung nach von Schiri Stark auch nicht besonders clever geleitet, aber glücklicherweise ist nicht mehr passiert. Das Kleeblatt nutzt zudem die individuellen Fehler der Clubspieler, allen voran der alten, erfahrenen Haudegen Raphael Schäfer und Javier Pinola und gewinnt am Ende auch in dr Höhe verdient mit 5:1.
Noch nicht eingespielt
Klar kann man sagen der Club war noch nicht eingespielt und das dauert noch 4-6 Wochen, bis sich aus den Spielern wirklich eine homogenen Mannschaft bildet, da ist sicherlich was dran, aber diese Fehler vor allem von Schäfer und Pinola lassen doch eine große Fragezeichen stehen. War es wirklich die richtige Entscheidung Schäfer ins Tor zu stellen? Ich gehe weiter: War es die richtige Entscheidung Schäfer zu behalten? War es die richtige Entscheidung Pinola zu halten? Ich wage es zu bezweifeln. Klarsieht ein Schäfer meist toll aus, aber seine Schwäche ist so deutlich für alle zu erkennen, dass jeder Gegner die Bälle etwa auf Höhe des Fünfmeterraums reinbringt, wo Schäfer stets und immer unentschlossen wirkt und viele kritische Situationen heraufbeschwört. Über Rauslaufen und mitspielen muss man bei ihm nicht sprechen, das ist quasi nicht wirklich gewinnbringend existent. Trotzdem bin ich der Überzeugung dass es, egal ob mit oder ohne Schäfer und Pinola, noch sehr weit nach oben gehen kann …
Eingespielte, geile Truppe
Das Kleeblatt hingegen spielte abgezockt, wirkte eingespielter und vor allem nutzte quasi jeden Fehler des Gegners. Klar ist Fürth momentan weiter, sind nicht so viele Neuzugänge einzubauen gewesen, trotzdem muss man den Hut ziehen, was bereits am zweiten Spieltag alles für Mechanismen schon greifen. Für mich waren sie vor der Saison eine Mannschaft im erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten –das haben sie durch dieses Spiel zumindest untermauert. Fraglich bleibt eben bei Fürth, wie eh und je, die Konstanz. Wird Frank Kramer es schaffen die Truppe über die Saison hinweg bei Laune zu halten, so dass wirklich ernsthaft erneut um den Aufstieg gespielt werden kann?
Partymeile Gustvastraße
In Fürth brannte die Stadt, ursprünglich wollten die Clubberer sicherlich dort den Sieg feiern, auch wenn nicht wirklich offiziell erlaubt, aber was dann geschah, habt ihr ja selbst gesehen: Außer eine Menge Frust-Bengalos brannte nichts, wäre auch noch mehr als peinlich gewesen nach so einem Spiel seiner eigenen Mannschaft. Der Hass richtet sich zwischenzeitlich auch schon gegen die eigene Mannschaft, die als Versager abgestempelt werden …